Drohen jetzt sinkende Tagesgeldzinsen?
9. Dezember 2011
Am 8. Dezember 2011 hat die Europäische Zentralbank auf ihrer zweiwöchentlichen Sitzung den Beschluss gefasst, den Leitzinssatz innerhalb von gut einem Monat zum zweiten Mal zu senken. Zwar geht die EZB damit das Risiko einer höheren Inflation ein, aber das Ankurbeln der Wirtschaft ist augenscheinlich das wichtigere Ziel. Für verzinsliche Anlagen wie Tagesgelder könnte dieser Zinsschritt jedoch negative Auswirkungen haben.
Die Leitzinsen wurden am Donnerstag um 0,25 Prozent gesenkt und befinden sich nun auf einem historischen Tief von nur noch einem Prozent. Banken können sich also jetzt Geld von der Europäischen Zentralbank leihen, für das sie nur ein Prozent Zinsen zahlen müssen. Was Banken und vielleicht bald auch Kreditnehmer freut, sorgt bei Anlegern eher für eine schlechte Stimmung. Zwar haben sich die Festgeld- und Tagesgeldzinsen trotz der bereits erfolgten Leitzinssenkung Anfang November noch sehr gut gehalten, aber ob das auch nach diesem weiteren Zinsschritt noch so sein wird, ist mehr als fraglich.
Wahrscheinlichkeit von sinkenden Tagesgeldzinsen recht groß
Die Top-Tagesgeldzinsen findet man derzeit bei etwa 2,75 Prozent. Ob sich diese Spitzenzinssätze auch nach der Leitzinssenkung weiter halten können, ist nach Meinung vieler Experten eher unwahrscheinlich. Daher sollten Anleger sich jetzt überlegen, wie sie ihr Geld zukünftig anlegen möchten. Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel die Eröffnung eines Tagesgeldkontos bei einem neuen Anbieter, denn vielfach erhalten Neukunden zum einen besonders gute Konditionen, die zum anderen nicht selten für einen bestimmten Zeitraum garantiert sind. Eine andere Alternative wäre, das Kapital auf einem Festgeldkonto anzulegen, denn dort sind die Zinsen während der Laufzeit auf jeden Fall garantiert.