EZB hält die Zinsen weiterhin niedrig

EZB hält die Zinsen weiterhin niedrig

Obwohl sich die Wirtschaft im Euroraum langsam erholt, bleibt die Europäische Zentralbank (EZB) weiterhin ihrer Niedrigzinspolitik treu. Auch die überraschende Entscheidung der amerikanischen Notenbank Federal Reserve, weiter billiges Geld in die Märkte zu spülen, enttäuschte viel Sparer. Diese müssen sich nun auf eine schleichende Enteignung ihres Vermögens einstellen. Doch es gibt noch Alternativen.

Im Monatsbericht der EZB wurde deutlich herausgestellt, dass es für längere Zeit keine Zinswende geben wird, sogar eine weitere Zinssenkung wird in Aussicht gestellt, um die schwache Wirtschaft weiter anzukurbeln. Nach Einschätzung von Experten will die Bank mit ihrem Vorgehen vor allem Einfluss auf die Kurse der europäischen Staatsanleihen nehmen. In den letzten Monaten waren diese in den wirtschaftlich soliden Euroländern stark angestiegen. Aktuelle Prognosen sind jedoch optimistisch, demnach wird die Wirtschaft im Euroraum 2013 um nur noch 0,4 Prozent schrumpfen, für 2014 wird ein Wachstum von 1,0 Prozent erwartet. Mitte September überraschte nun auch die Entscheidung der amerikanischen Notenbank, die expansive Geldpolitik fortzusetzen. Der amerikanische Arbeitsmarkt und die Wirtschaft entwickeln sich eher schleppend, die Konjunktur schwächelt. Notenbankchef Bernanke rechnet mit einer Erhöhung der Leitzinsen erst dann, wenn die Arbeitslosenquote unter 6,5 Prozent gesunken ist. Um die Kontrolle über die Zinsen zu behalten und Anleihen zu kaufen, wird die Notenbank weiter Geld drucken. Derzeit hält die US-Notenbank Anleihen und andere Titel im Wert von insgesamt 3,7 Billionen Dollar, jeden Monat kommen Titel im Wert von 85 Milliarden Dollar hinzu.

Viele Banken erhöhen Zinsen für Festgelder

Da die Zinsen für Tagesgelder oder Sparbuch niedriger liegen als die Inflationsrate, müssen Sparer nun umdenken. Eine denkbare und sichere Alternative zu Aktien oder Fonds sind derzeit Festgelder, hier entwickeln sich die Zinsen sehr positiv. Dem Biallo-Zinsindex zufolge sind die Zinsen für Sparbriefe und Festgelder in den letzten vier Monaten kontinuierlich angestiegen, bei sechsjährigen Anlagen um mehr als ein Zehntel. Viele Banken haben ihre Zinsen für ihre Festgeldkonten erhöht. Bei der Mercedes Benz Bank beispielsweise wurde die Verzinsung bei zwei Laufzeiten angehoben. Sparer, die ihr Geld für zwei Jahre fest anlegen, erhalten statt wie bisher 1,10 nun 1,20 Prozent. Die Zinsen der dreijährigen Anlage haben sich von 1,30 auf 1,50 Prozent erhöht. Auch bei der IKB gab es Veränderungen. Zum 4. September erhöhten sich die Zinsen für fast alle Laufzeiten. Wer sein Geld drei Jahre anlegt, erhält statt wie bisher 1,70 Prozent nun 2,00 Prozent. Die VW Bank hat bei neun von zehn Laufzeiten ebenfalls Zinsänderungen zugunsten des Kunden vorgenommen. Wer sich für mindestens fünf Jahre festlegt, erhält hier 3,75 Prozent. Allgemein gilt: Wer sich lange bindet, erhält mehr Zinsen. Ein Jahr längere Laufzeit bringt im Durchschnitt 0,2 Prozent mehr Zinsen.

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