Tagesgeld FAQ
Gibt es bei der Tagesgeldanlage Kosten?
Einer der wesentlichen Vorteile besteht beim Tagesgeldkonto darin, dass auf den Anleger keinerlei Kosten zukommen. Nahezu keine Bank berechnet Gebühren für die Eröffnung des Tagesgeldkontos und es werden auch so gut wie nie Kontoführungsgebühren in Rechnung gestellt. Selbst die Auflösung des bestehenden Tagesgeldkontos ist in aller Regel für den Anleger kostenlos. Aufgrund dieser nicht vorhandenen Kosten ist der Zinssatz beim Tagesgeld auch meistens identisch mit der Rendite, die der Anleger erzielen kann. Bei vielen anderen Anlageformen wird die Rendite hingegen aufgrund von Gebühren und anderen Kosten teilweise deutlich vermindert, wie zum Beispiel bei Fonds oder auch beim Handel von Wertpapieren.
Gibt es beim Tagesgeld eine Zinsgarantie?
Das Tagesgeld zeichnet sich auf der einen Seite durch eine hohe Flexibilität und jederzeitige Verfügbarkeit des Guthabens aus. Auf der anderen Seite handelt es sich bei dem Zinssatz, den der Anleger auf dem Tagesgeldkonto erhält, fast ausnahmslos um einen variablen Zinssatz. Die Bank hat demnach das Recht, die Verzinsung täglich zu verändern. Diese Tatsache ist auch eine grundlegende Differenz zwischen dem Tagesgeld und dem Festgeld als alternative Geldanlage. Es gibt allerdings eine Ausnahme, wann der Anleger auch beim Tagesgeld von einer Zinsgarantie profitieren kann. Und zwar ist das häufig im Rahmen von Sonderaktionen und Sonderkonditionen für Neukunden der Fall. Viele Banken bieten Neukunden nämlich eine Garantie an, dass sich der Zinssatz zum Beispiel ab der Eröffnung des Tagesgeldkontos für ein Jahr oder sechs Monate nicht ändern wird.
Was führt zur hohen Sicherheit des Tagesgeldes?
Das Tagesgeld ist als extrem sicheres Anlageprodukt bekannt und wird deshalb von vielen Anlegern gewählt. Doch was sind eigentlich die Bausteine dieser hohen Sicherheit? Zunächst einmal ist es interessant zu wissen, dass es grundsätzlich vier Risiken geben kann, die eine Geldanlage maximal aufweisen könnte. Von diesen vier möglichen Risiken weist die Tagesgeldanlage lediglich ein Risiko auf, sofern die Anlage nicht in einer Fremdwährung erfolgt. In diesem Fall gibt es beim Tagesgeld nämlich kein Kursrisiko, kein Währungsrisiko und das Zinsrisiko hält sich in kalkulierbaren Grenzen bzw. ist nicht weiter erwähnenswert, zumal das Kapital jederzeit verfügbar ist. Lediglich vor dem Emittentenrisiko ist auch die Tagesgeldanlage nicht grundsätzlich geschützt. Allerdings kann auch dieses Risiko in der Praxis nahezu außer Acht gelassen werden, denn bis mindestens 100.000 Euro sind die Tagesgeldeinlagen jedes Kunden abgesichert, nämlich aufgrund der gesetzlichen Einlagensicherung.
Fallen beim Tagesgeld auf die Erträge Steuern an?
Bei der Tagesgeldanlage gibt es weder Kursgewinne noch Währungsgewinne, falls der Anleger sich nicht ganz bewusst dafür entscheidet, sein Geld auf einem Konto in ausländischer Währung anzulegen. Demzufolge besteht die Rendite beim Tagesgeld in den weitaus meisten Fällen ausschließlich aus den Zinsen und eventuellen Zinseszinsen. Da Zinseinnahmen in Deutschland grundsätzlich steuerpflichtig sind, gilt das natürlich auch für die Tagesgeldzinsen. Diese Zinsen werden durch die sogenannte Abgeltungssteuer besteuert, die bei 25 Prozent liegt. Wer seiner Bank keinen Freistellungsauftrag erteilt hat, kann davon ausgehen, dass die Bank sofort bei Gutschrift der Zinsen die Abfuhr der Steuern an das Finanzamt vornimmt. Verhindern kann der Anleger diese direkte Abfuhr – nicht die Besteuerung als solche – nur durch das Erteilen eines Freistellungsauftrages in ausreichender Höhe.
Was versteht man unter dem Begriff Zinshopping bzw. Tagesgeld-Hopping?
Im Zusammenhang mit einer Tagesgeldanlage wird in den Medien auch heute noch öfter einmal der Begriff Zinshopping oder auch Tagesgeld-Hopping erwähnt. Doch was ist damit eigentlich gemeint? Vereinfacht gesagt ist mit dem Begriff Zinshopping oder Tagesgeld-Hopping gemeint, dass der Anleger innerhalb eines relativ kurzen Zeitraumes von einem zum anderen Tagesgeldanbieter wechselt, und zwar mehrmals. Der Sinn und Zweck besteht darin, immer bei demjenigen Anbieter das Tagesgeldkonto zu führen, der den jeweils besten Zinssatz anbietet. Unterstützt wird diese Strategie des Zinshoppings dadurch, dass viele Banken den Neukunden für einen gewissen Zeitraum einen höheren Zinssatz als den Bestandskunden zahlen.
Wann werden die Zinsen gutgeschrieben?
Der Anleger entscheidet sich natürlich nicht nur wegen der hohen Sicherheit für ein Tagesgeld, sondern auch wegen der Zinsen. Diese Zinsen schreiben alle Banken spätestens am Ende des Jahres gut. Daher ist es bei vielen Banken üblich, die Zinsgutschrift am 31.12. des Jahres vorzunehmen. Meistens werden die Zinsen dem Tagesgeldkonto gutgeschrieben, es kann aber auch sein, dass die Zinsen auf ein „externes“ Konto gebucht werden, zum Beispiel auf das vom Anleger angegebene Referenzkonto. Neben der jährlichen Zinsgutschrift gibt es aber auch noch andere mögliche Termine, an denen manche Banken die Tagesgeldzinsen gutschreiben. So werden die Zinsen von einigen Tagesgeldanbietern zum Beispiel auch vierteljährlich oder sogar einmal im Monat gutgeschrieben.
Wovon hängen die Tagesgeldzinsen ab?
Neben den EZB-Leitzinsen, von denen auf indirekte Art und Weise nahezu alle Anlagezinsen abhängig sind, spielen auch bezüglich der Tagesgeldzinsen einige „interne“ Faktoren eine Rolle, wenn es um die Höhe der Zinsen geht. Im Gegensatz zum Festgeld hat das Tagesgeld keine bestimmte Laufzeit, sodass die Anlagedauer keinen Einfluss darauf hat, welchen Zinssatz der Anleger erhält. Ein wesentlicher Faktor ist die Tatsache, ob es sich bei dem Anleger um einen Neukunden oder um einen Bestandskunden handelt. Neukunden erhalten nämlich bei vielen Banken – wenn auch nur für einen begrenzten Zeitraum – einen höheren Zins als Bestandskunden. Darüber hinaus kann der Zinssatz auch von der Anlagesumme abhängen. Falls dies so ist, zahlen viele Banken dann für geringere Guthaben einen höheren Zinssatz als für relativ hohe Guthaben.
Muss die Tagesgeldanlage vor Verfügungen gekündigt werden?
Eine der wesentlichen Eigenschaften besteht bei der Tagesgeldanlage darin, dass der Kontoinhaber sein Guthaben jederzeit abrufen kann, denn die Einlagen sind täglich verfügbar. Verbunden mit dieser jederzeitigen Verfügungsmöglichkeit ist auch, dass der Anleger den Betrag, über den verfügt werden soll, vorher nicht kündigen muss. Beim Tagesgeld muss keine Kündigungsfrist eingehalten werden, wie es zum Beispiel bei vielen Spareinlagen der Fall ist.
Wozu braucht man ein Referenzkonto?
Viele Banken verlangen im Zusammenhang mit der Eröffnung eines Tagesgeldkontos, dass der Kunde ein bestimmtes Konto angibt, auf welches Verfügungen vom Tagesgeld gutgeschrieben werden können und von dem aus auf das Tagesgeld überwiesen werden kann. Dieses Konto wird auch als Referenzkonto bezeichnet, doch warum genau wird es benötigt? Grundsätzlich dient das feste Referenzkonto im Prinzip nur der Sicherheit des Kunden. Könnte eine Abbuchung vom Tagesgeldkonto nämlich als Gutschrift auf jedem beliebigen Konto erfolgen, so könnten Betrüger eine Online-Verfügung vom Tagesgeldkonto mitunter auf ein anderes Konto umleiten. Beim festen Referenzkonto ist das hingegen nicht möglich, denn nur dieses Konto kann als Gutschriftskonto dienen, sodass keine „Umleitung“ auf ein anderes Konto akzeptiert würde.
Können Tagesgeldkonten im Ausland genutzt werden?
Das Tagesgeld ist keine „Erfindung“ der deutschen Banken, sondern natürlich bieten auch zahlreiche Banken aus dem Ausland eine Tagesgeldanlage an. Viele dieser ausländischen Banken bieten sogar den deutschen Anlegern über die eigene Webseite die Möglichkeit an, ein Tagesgeldkonto zu eröffnen. Bei Bedarf hat der Anleger aber auch die Möglichkeit, ein Tagesgeldkonto bei einer im Ausland ansässigen Bank zu eröffnen. Denn wo der Kunde sein Geld anlegt, bleibt ihm selbst überlassen. Zu beachten ist lediglich, dass es ein Währungsrisiko gibt, falls das ausländische Konto nicht in Euro geführt wird. Zudem kann es abweichende steuerliche Regelungen geben, was die Versteuerung der Tagesgeldzinsen angeht.
Gilt der Schutz der Einlagensicherung auch im Ausland?
Wer ein Tagesgeldkonto bei einer deutschen Bank eröffnet, der kann sicher sein, dass die Einlagen mindestens bis 100.000 Euro vor dem Emittentenrisiko geschützt sind. Auch im Ausland gibt es diese gesetzliche Einlagensicherung, jedoch nicht überall. Es kommt nämlich darauf an, in welchem Land sich die Bank befindet und ob es in diesem Land vom Grundsatz her überhaupt eine Einlagensicherung gibt. Bei der Anlage innerhalb der Europäischen Währungsunion sind die Tagesgeldeinlagen der Kunden ebenfalls bis zu 100.000 Euro geschützt. In manchen Staaten außerhalb der Europäischen Währungsunion gibt es aber ebenfalls eine Einlagensicherung. Daher sollte der Anleger, der sein Tagesgeldkonto bei einer ausländischen Bank führen möchte, stets im Einzelfall prüfen, ob es eine Sicherung der Einlagen gibt.