Tagesgeldkonto offline verwalten?

Tagesgeldkonto offline verwalten?

Die Nachricht von den amerikanischen Spähprogrammen hat viele Menschen zutiefst verunsichert. Besonders beim Online-Banking, dem ohnehin viele Deutsche misstrauisch gegenüberstehen, offenbaren sich die Sicherheitsbedenken. Wer auf Tagesgeldkonto oder Wertpapierdepot aber dennoch nicht verzichten will, kann alternative Modelle der Kontoverwaltung nutzen. Eine Übersicht.

Einer aktuellen Umfrage des Hightech-Verbandes Bitkom zufolge haben 38 Prozent der Deutschen Angst, betrogen zu werden, wenn sie Bankgeschäfte im Netz erledigen. Nicht nur die Angst vor Schadsoftware und Phishing-Attacken, sondern auch die Enthüllungen um die Datenspionage ruft bei vielen Bankkunden ein ungutes Gefühl hervor. Nur die wenigsten dürften wissen, dass Banken auch andere Varianten anbieten, mit denen etwa das Tagesgeldkonto verwaltet werden kann. Eine der wichtigsten ist das Telefonbanking. Zwar bewerben die meisten Banken diese Möglichkeit nicht direkt, sie besteht aber, zum Beispiel bei der ING-DiBa oder Wüstenrot. MoneYou und die Bank of Scotland hingegen bieten ihre Tagesgeldkonten ausschließlich in der Onlineversion an. Kunden, die ihren Kontostand abfragen oder Überweisungen vornehmen wollen, haben die Auswahl zwischen einem menschlichen Berater und dem elektronischen Sprachcomputer der Bank. In manchen Fällen können Überweisungen auf das Referenzkonto auch postalisch oder via Fax angewiesen werden, die ING-DiBa bietet diese Möglichkeit an. Doch Telefonbanking und Co. hat auch Nachteile. So ist der höhere Verwaltungsaufwand meist mit geringeren Zinsen verbunden, für postalisch zugesandte Kontoauszüge werden zusätzliche Gebühren erhoben.

Großteil der Deutschen nutzt kein Online-Banking

Dass durchaus Bedarf an alternativen Möglichkeiten der Kontoverwaltung besteht, zeigt eine aktuelle Analyse des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB). Demnach ist die Nutzung des Online-Bankings seit dem Jahr 1998 (8 Prozent) zwar angestiegen, doch im Jahr 2013 nutzen nur 45 Prozent der Deutschen die Möglichkeit, Bankgeschäfte digital zu erledigen. Besonders häufig nutzt die Altersgruppe der 30-39-Jährigen Online-Banking (65 Prozent), mit steigendem Alter nimmt die Nutzung wieder ab. Auch die ganz Jungen in der Altersgruppe der 18-29-Jährigen nutzen überdurchschnittlich oft Online-Banking (60 Prozent). Wie groß die Sicherheitsbedenken tatsächlich sind, wurde ebenfalls thematisiert. Demnach halten 44 Prozent der insgesamt 1.000 Umfrageteilnehmer Online-Banking für „nicht so sicher“, 18 Prozent glauben, dass es „überhaupt nicht sicher“ ist. Generell ist die Furcht bei denjenigen größer, die selten oder nie digital Bankgeschäfte erledigen, bei den geübten Onlinebankern hingegen glauben nur drei Prozent, dass Online-Banking unsicher ist.